Clever nutzen: Zeitvariable Stromtarife in Kombination mit PV und Speicher!

Seit diesem Jahr sind nach §14a des Energiewirtschaftsgesetzes alle Stromanbieter verpflichtet, zeitvariable Stromtarife anzubieten. Was das ist und wie insbesondere Betreiber von PV-Anlagen und Energiespeichern davon profitieren können, das erklärt uns Bernhard Gruber aus dem Vertriebsteam der Rädlinger energy GmbH.

Bernhard, was sind eigentlich zeitvariable Stromtarife?

Bei zeitvariablen Stromtarifen schwankt der Strompreis je nach Tages- und Jahreszeit sowie nach aktueller Nachfrage. So ist der Strompreis günstiger in Zeit niedriger Nachfrage (wie z. B. nachts) und teurer in Spitzenzeiten (wie z. B. mittags).

Und wie funktioniert das Ganze dann?

Voraussetzung für die Nutzung eines zeitvariablen Stromtarifs ist ein smarter Zähler (Smart Meter) oder Lesekopf für den Stromzähler. Er erfasst den Stromverbrauch in Echtzeit, sodass die Abrechnung des Strompreises stündlich oder halbstündlich erfolgen kann. 

Für wen lohnt sich denn ein solcher Stromtarif?

Grundlegend geeignet sind solche Tarife für Haushalte mit flexiblen Verbrauchern. Das sind zum Beispiel Wärmepumpen, Elektroautos oder Batteriespeicher und grundsätzliche alle elektronischen Anlagen und Geräte, die so gesteuert werden können, dass sie in den Zeiten laufen, in denen der Strom günstig bezogen werden kann. 

Welche Vorteile hat das?

Dynamische Stromtarife bieten Kosteneinsparungen, indem Verbraucher Strom in günstigen Zeiten nutzen, wenn die Nachfrage niedrig oder das Angebot hoch ist. Sie fördern den Einsatz erneuerbarer Energien, da Preise oft sinken, wenn viel Wind- oder Solarstrom verfügbar ist. Zudem entlasten sie das Stromnetz, indem sie Anreize schaffen, den Verbrauch aus Spitzenzeiten zu verlagern.

Das Stromnetz entlasten, dass ist ja auch eine Aufgabe der Speicher. Wie passen nun PV, Speicher und zeitvariable Stromtarife zusammen?

Unterm Strich können zeitvariable Stromtarife eine ideale Ergänzung zum eigenerzeugten Strom und zum Batteriesystem sein. Warum? An sonnigen Tagen belädt sich der Speicher über die PV-Anlage und die elektrischen Verbraucher im Haushalt beziehen den benötigen Strom aus dem Speicher. Entscheidend wird es an den Tagen mit weniger Eigenproduktion. Hier kann sich der Speicher zu Niedrigpreiszeiten mit günstigem Strom aus dem Stromnetz beladen und steht dann auch in den Spitzenzeiten zur Verfügung. Durch die intelligente Beladung kann also auch der Speicher viel besser ausgenutzt werden. 

Wie macht der Speicher das?

Also grundsätzlich muss man festhalten, dass aktuell noch nicht jeder Speicher das kann. Wir arbeiten hier z. B. mit dem Hersteller Fenecon zusammen. Eine eigene App regelt hier alles, ohne dass der Kunde sich damit befassen muss. Die App kümmert sich auch darum, dass die Beladung über das Stromnetz nur erfolgt, wenn es sinnvoll ist und nur so viel Strom wie nötig bezogen wird. Vorrang bei der Beladung des Speichers hat immer der selbsterzeugte Strom. 

Zu guter Letzt: Wie findet man einen passenden zeitvariablen Stromtarif für sich?

Wichtig ist das man zunächst den eigenen Verbrauch analysiert, also z. B. wann nutzt man wieviel Strom und lassen sich die Nutzungszeiten verlagern. Dabei können ihnen auch konkrete Fachfirmen wie Energieberater oder wir als Rädlinger energy weiterhelfen. Für die konkrete Wahl des Tarifs empfehle ich immer Vergleichsportale zu nutzen. 

Vertrieb und Projektmanagement

Bernhard Gruber

Keine Treffer